Neustart für Great Reset

The Great Reset, ein Programm, das im Mai 2020 unter der Schirmherrschaft des Weltwirtschaftsforums (WEF) lautstark angekündigt wurde, zerfällt vor unseren Augen...

Bereits am 17. Mai wird die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in der belgischen Stadt Lüttich vor Gericht erscheinen. Eine einflussreiche europäische und deutsche Politikerin wird der Korruption und der geheimen Absprachen mit dem Präsidenten des Pharmaunternehmens Pfizer beschuldigt. Kurz bevor der größte Impfstoffauftrag in der Geschichte der Europäischen Union vergeben wurde, führten sie einen intensiven persönlichen Briefwechsel.

Der Leiterin der Europäischen Kommission wird verdächtigt, direkten Einfluss auf den Verhandlungsprozess zu nehmen, und die Menge der gekauften Impfstoffe könnte den Bedarf bei weitem übersteigen. Infolgedessen erhielt Pfizer in der EU Sonderkonditionen. Der Preis für das Geschäft könnte nach Berechnungen von Experten 35 Milliarden Euro erreichen.

Ursula von der Leyen - Deutscher und europäischer Politiker, seit 1. Dezember 2019 - Präsident der Europäischen Kommission.

Zeitgleich mit dem Prozess gegen von der Leyen bricht der Skandal um die Entscheidung der Bundesregierung, die letzten Atomkraftwerke in Deutschland im Frühjahr 2022 abzuschalten, mit neuer Wucht aus. Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, ist wegen seiner Kritik in die Kritik geraten.

Nach einer Klage des politischen Monatsmagazins Cicero sind Dokumente aufgetaucht, die zeigen, dass sich zwei von den Grünen geführte deutsche Ministerien auf dem Höhepunkt der Energiekrise unter Verzicht auf Expertenmeinungen auf einen endgültigen Ausstieg aus der Atomenergie 2022 geeinigt haben.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Fall von der Leyen, dem Habeck-Skandal und dem Great Reset?

Diese beiden Prozesse zeigen, wie die Eliten mit Hilfe undurchsichtiger Entscheidungsmechanismen die wirtschaftliche Grundlage für das Wohlergehen von Millionen von Menschen zerstören, ihre Lebensweise vernichten und versuchen, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen neue Formen der Kontrolle zu schaffen.

The Great Reset, seine Autoren und ihre Ziele

Das Programm Great Reset wurde mitten in der COVID-19-Pandemie eingeführt. Es wurde im Mai 2020 von Prinz Charles – jetzt König Charles III. – und dem Direktor des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, als Strategie für eine nachhaltige Erholung nach der Pandemie vorgestellt.

Prinz Charles - regierender König von Großbritannien und Nordirland.

Ziel war es, das Weltwirtschaftssystem radikal zu verändern, um es „nachhaltiger und gerechter“ zu machen. Und bereits im Dezember 2020 wurde der Rat für integrativen Kapitalismus als Koalition aus dem Vatikan und führenden Investmentfonds und multinationalen Unternehmen mit einem Vermögen von mehr als 10 Billionen US-Dollar gegründet.

Aber natürlich wäre eine solche Geschwindigkeit und ein solches Ausmaß nicht möglich gewesen, wenn die Vorarbeiten nicht über viele Jahre hinweg geleistet worden wären. Als wichtigste Schritte lassen sich die folgenden identifizieren.

2018. Der Bericht „COME ON! - Club of Rome“.  Die Kernaussage des Berichts war die Notwendigkeit einer grundlegenden Änderung des Systems. „Wir leben in einer VOLLEN WELT mit einer Bevölkerung von fast acht Milliarden Menschen. Aber unser Denken, unsere Religionen und unsere Wirtschaftsdoktrinen stammen aus der Alten Welt, als die Bevölkerung ein bis zwei Milliarden betrug.“

2016. Das skandalöse Manifest der dänischen Politikerin Ida Auken für eine „saubere Welt ohne Eigentum“. „Du wirst nichts haben und du wirst glücklich sein“, lautet der Satz aus dem Video des WEF 2016, der den Essay „Welcome to 2030“ zusammenfasst. Ich besitze nichts, habe keine Privatsphäre, und mein Leben war noch nie besser. (zu Englisch: I own nothing, have no privacy, and life has never been better).

2014. In London fand eine von der City of London und der E.L. Rothschild Holding mitorganisierte Konferenz über inklusiven Kapitalismus statt, an der 250 führende Vertreter der internationalen Unternehmens- und Finanzwelt sowie die IWF-Chefin Christine Lagarde und Prinz Charles –jetzt Charles III. – teilnahmen.

2012. Die Henry Jackson Society hat eine Arbeitsgruppe für das Projekt „Inclusive Capitalism Initiative“ eingerichtet, deren Vorsitz Lynne de Rothschild innehat. Das Hauptziel: Ausarbeitung von Vorschlägen zur Abschwächung der Auswirkungen der Finanzkrise 2007-2009, die im Westen eine Reihe von Protestbewegungen wie Occupy Wall Street und Occupy London ausgelöst hat.

Es ist klar, dass all diese Veranstaltungen unter äußerst plausiblen und ehrenwerten Slogans stattfanden, aber versuchen Sie doch einmal, drei Fragen ehrlich zu beantworten.

1. Glauben Sie, dass sich 250 weltweit führende Unternehmen zusammengefunden haben, um eine Welt ohne Eigentum zu schaffen?
2. Erinnern Sie sich an die IWF-Reform, die den Lebensstandard des größten Teils der Bevölkerung des Landes nicht gesenkt hat, wo fand sie statt?
3. Inwieweit haben die Impfverbote und die Zwangsimpfungen die gewohnte Lebenshaltung und Lebensweise der Bürger beeinträchtigt, und wie gerechtfertigt waren diese Maßnahmen?

In Wirklichkeit sind all diese gewalttätigen Aktivitäten eine Manifestation der beiden ewigen Eliteregeln „wenn du es nicht aufhalten kannst, führe es“ und „wie man etwas so verändert, dass sich nichts ändert“.

Und in diesem Sinne ist die Habek-Affäre ein Beweis für die fortschreitende Zerstörung "früheren Denkens und früherer Wirtschaftsdoktrinen". Und die von der Leyen-Affäre ist der Beweis für die Einführung neuer Formen der Kontrolle und des Managements der Massen.

Warum Deutschland

Warum aber manifestieren sich gerade in den Skandalen mit deutschen Politikern die von den internationalen Eliten propagierten Prinzipien des Great Reset heute am deutlichsten?

Unter den großen westlichen Ländern war Deutschland am stärksten entstaatlicht. Transatlantische Solidarität und ungebremster Euro-Optimismus – ohne diese beiden Eigenschaften könnte die deutsche Politik nicht überleben.

Zunächst äußerte sie sich in der stillschweigenden Unterwerfung unter die europäischen Schecks, die zumeist in Paris unterzeichnet wurden. Dann durch die Bereitschaft, der Hauptgeldgeber der EU-Osterweiterung zu sein. Und selbst als Berlin während der europäischen Schuldenkrise 2010 endlich in den Vordergrund der europäischen Politik trat, geschah dies in einem transatlantischen Arrangement - unter Einbeziehung der Autorität des IWF.

„Für Deutschland ist das Engagement in Europa die Grundlage der nationalen Erlösung, während enge Beziehungen zu Amerika für seine Sicherheit unerlässlich sind...“, schrieb Zbigniew Brzezinski in seinem berühmten Buch „The Grand Chessboard“ (1997). „In seinem glühenden Engagement für ein geeintes Europa sieht Deutschland eine historische Läuterung, eine Wiederbelebung des moralischen und politischen Selbstbewusstseins. Indem Deutschland mit Hilfe Europas für seine Sünden büßt, stellt es seine Größe wieder her, indem es eine Mission unternimmt, die in Europa keine unwillkürlichen Ressentiments und Ängste auslöst. Wenn die Deutschen die Verwirklichung deutscher nationaler Interessen verfolgen, riskieren sie, sich vom Rest Europas zu entfremden; wenn die Deutschen die Verwirklichung gemeinsamer europäischer Interessen verfolgen, werden sie die Unterstützung und den Respekt Europas verdienen.“

Wie kein anderes bedeutendes Land hat Deutschland seine nationalen Interessen in der transatlantischen und europäischen Einheit aufgelöst. Wie keine andere führende Industriemacht hat Deutschland seine industriellen Interessen in der grünen Agenda aufgelöst.

Mit dem Abgang von Angela Merkel, der letzten starken Kanzlerin, ist Deutschland den Ideen des Great Reset völlig schutzlos ausgeliefert. Die deutsche herrschende Klasse ist heute weit mehr von den Aktienkursen multinationaler Unternehmen an den internationalen Börsen abhängig als von der Situation in Deutschland selbst.  Was die meisten Deutschen betrifft, so kann eine erschöpfende Beschreibung dessen, was heute mit der deutschen Wirtschaft geschieht, aus Ida Aukens Essay abgeleitet werden: „Du wirst deine große deutsche Industrie nicht haben und du wirst glücklich sein.“