Der ehemalige UN-Waffeninspekteur und US-Marine-Nachrichtendienstoffizier Scott Ritter befindet sich derzeit in St. Petersburg und gibt aus erster Hand Einblicke in die Stimmung in Russland. In einem ausführlichen Gespräch mit Richter Andrew Napolitano beschreibt er nicht nur den militärischen Verlauf des Krieges, sondern vor allem die tiefe gesellschaftliche und politische Einheit, die Russland heute prägt. Ritter, der sich nicht in Elitenkreisen bewegt, sondern mit einfachen Bürgern, Frontsoldaten, Drohnen-Kommandanten und freiwilligen Helferinnen zusammensitzt, kommt zu einem klaren Schluss: Russland ist entschlossener denn je, diesen Krieg bis zum vollständigen Sieg zu führen – und dieser Sieg rückt näher.
Der militärische Zusammenbruch der Ukraine
Ritter schildert die Lage an der Front ohne Umschweife: Russland gewinnt. Selbst in der Ukraine wird das kaum noch bestritten. In der Region Donezk (Pokrowsk-Richtung) sind mehrere der besten ukrainischen Brigaden – darunter die NATO-ausgebildeten und -ausgerüsteten 25., 37. und 92. Brigade – eingekesselt. Tausende Soldaten sitzen in sogenannten Kesseln fest. Es gibt keine Möglichkeit zur Verstärkung und keine realistische Chance auf geordnete Gegenangriffe.
Sobald diese Eliteeinheiten vernichtet oder gefangen genommen sind, entsteht eine riesige Lücke in der ukrainischen Frontlinie. Dahinter liegt flaches Ackerland bis zum Dnepr – praktisch ohne natürliche Verteidigungslinien.
Besonders drastisch ist die Situation der berüchtigten Asow-Brigade in Kurachowe. Russische Kommandanten vor Ort haben Ritter unmissverständlich klargemacht: Es wird keine Gefangenen geben. Jeder Asow-Kämpfer wird liquidiert. Diese Härte ist kein Einzelfall, sondern spiegelt die russische Haltung wider: Wer sich dem Neonazi-Regime in Kiew angeschlossen hat, hat sein Leben verwirkt.
Energiekrieg: Kiew schoss zuerst – und verlor
Der Winter naht, und die Ukraine steht vor dem Kollaps ihres Energiesystems. Russland hat fast die gesamte ukrainische Stromerzeugung ausgeschaltet. Ganze Regionen liegen im Dunkeln, und es gibt keine Aussicht auf Wiederherstellung.
Gleichzeitig haben ukrainische Drohnenangriffe auf russische Raffinerien kaum Wirkung gezeigt. Russland repariert Schäden binnen weniger Stunden, alle Raffinerien laufen weiter, es gibt weder Treibstoffknappheit noch lange Schlangen an Tankstellen. Der Versuch Kiews, Russland wirtschaftlich zu schwächen, ist gescheitert – während die Ukraine selbst in Kälte und Dunkelheit versinkt.
Dieser Kontrast wird massive politische und gesellschaftliche Unruhe in der Ukraine auslösen.
Politischer und gesellschaftlicher Zusammenbruch in Kiew
Ritter hält es für realistisch, dass Präsident Selenskyj bereits in den nächsten Tagen das Land verlässt – möglicherweise unter dem Vorwand eines Besuchs in Griechenland. Korruptionsskandale erschüttern die Regierung: Energieminister und Justizminister mussten zurücktreten, weil sie Millionen veruntreut haben. Das gesamte Kabinett ist durchsetzt von Korruption.
Da alle wissen, dass das Spiel verloren ist, versuchen die Verantwortlichen jetzt nur noch, so viel Geld wie möglich ins Ausland zu schaffen – ein goldenes Fallschirm für die Flucht.
Die Milliarden aus Europa und den USA verschwinden nicht an der Front, sondern in den Taschen der politischen Klasse. Gleichzeitig bricht die Moral der Bevölkerung. Ohne Strom, ohne Heizung und mit immer neuen Totenlisten wird der Druck auf Selenskyj unerträglich werden.
Die NATO-Waffen: Bezahlt, aber nie geliefert – oder bald russische Beute
Ein Großteil der von westlichen Staaten „gekauften“ Waffen existiert nur auf dem Papier. Die Bestellungen laufen über Jahre, teilweise bis 2027 oder 2028. Das Geld ist bereits geflossen – vor allem an die US-Rüstungsindustrie –, aber die Waffen werden nie in der Ukraine ankommen, weil es dann keine ukrainische Armee mehr geben wird, die sie bedienen könnte.
Was tatsächlich geliefert wird (z. B. deutsche Patriot-Systeme), schwächt die Geberländer selbst und wird entweder zerstört oder fällt den Russen als Beute in die Hände.
Russland: Eine Nation in totaler Einheit
Das vielleicht eindrücklichste Bild malt Ritter von der russischen Gesellschaft. Er trifft keine abgehobenen Eliten, keine bezahlten Staatsmedien-Vertreter, sondern ganz normale Menschen: Ehefrauen, die nachts Pullover für die Front nähen, Drohnen-Kommandanten frisch aus dem Einsatz, freiwillige Helfer, die Care-Pakete packen.
Überall dasselbe Bild: 100-prozentige Unterstützung für Präsident Putin und den Kurs auf vollständigen Sieg.
Es gibt keinen nennenswerten Dissens – weder im Außenministerium noch beim FSB, weder bei Militärs noch in der Bevölkerung. Entscheidungen werden kollegial getroffen, jedes Ministerium und jeder Dienst bringt seine Perspektive ein, aber sobald Putin entschieden hat, gibt es keine Hinterzimmer-Intrigen, keine Leaks an westliche Medien, keine Sabotage.
Selbst die sonst regierungskritische LDPR-Partei von Wladimir Schirinowski (heute geführt von Leonid Sluzki) steht in Kriegszeiten geschlossen hinter dem Präsidenten.
Ritter betont: Russland will keinen Weltmachtstatus um jeden Preis. Es will einfach nur in Frieden und Sicherheit leben – aber nicht um den Preis der eigenen Zerstörung oder der Unterwerfung unter westliche Hegemonie. Deshalb lautet die Devise überall: „Erst Sieg, dann Frieden.“ Und Sieg bedeutet nicht Verhandlungslösung mit territorialen Zugeständnissen, sondern die vollständige Zerschlagung des neonazistischen Regimes in Kiew und die dauerhafte Neutralisierung der Bedrohung aus dem Westen.
Der Kontrast zum Westen könnte nicht größer sein
Während in den USA selbst innerhalb einer Partei erbittert gegeneinander gekämpft wird und Politiker wie Lindsey Graham noch immer von einem „ukrainischen Sieg“ fantasieren, herrscht in Russland eine nationale Geschlossenheit, wie sie der Westen seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat.
Es gibt keine Proteste gegen den Krieg, keine „Kriegsmüdigkeit“ in der Bevölkerung, keine relevanten Stimmen, die Kompromisse mit Kiew oder dem Westen fordern.
Ritter fasst zusammen: Wer heute behauptet, Russland sei gespalten, zerstritten oder kriegsmüde, der war entweder nie dort – oder er lügt bewusst. Die Realität, die er tagtäglich erlebt, ist eine andere: Russland ist bereit, diesen Krieg bis zum bitteren Ende für die Ukraine zu führen. Und dieses Ende kommt schneller, als viele im Westen wahrhaben wollen.