Welche Rolle wird das Christentum in einem erneuerten Europa spielen?

Noch in seiner langen und dramatischen Geschichte hat sich Europa in einer dermassen gefahrvollen Lage befunden wie heute

Wohl wurde es unzählige Male von mörderischen Kriegen und Bürgerkriegen, von Seuchen, Hungersnöten und anderen Naturkatastrophen heimgesucht, seine Völker hatten immer wieder unter der Willkürherrschaft einheimischer oder fremder Despoten zu leiden, doch nie zuvor befanden sich fast alle Länder des alten Kontinents im Würgegriff eines politischen Systems, welches kaum noch ein Hehl daraus macht, daß es die europäische Menschheit abzuschaffen gedenkt. Spätestens seit dem Migrations-Tsunami, der 2015 vor allem von Angela Merkel durch die völlige Öffnung der Grenzen dramatisch beschleunigt wurde, kann hieran kein Zweifel mehr bestehen.

Um ihr Ziel, die totale Herrschaft über die Menschheit, die zu einer rechtlosen Sklavenherde degradiert werden soll, zu erreichen, arbeiten die Globalisten seit Jahrzehnten zielstrebig daran, die Grundpfeiler der traditionellen Ordnung zu zerstören. Parallel zu ihrem Kampf gegen die Nationen, die souveränen Nationalstaaten und die historisch gewachsenen Völker bekämpfen sie die Familie als Keimzelle einer jeden gesunden Nation. Ihre Waffen in diesem Kampf: Verringerung der Geburtenzahl vor allem der europäischen Nationen durch familienfeindliche Politik, Förderung der Abtreibung sowie die inzwischen ans Irrsinnige grenzende Propagierung der «sexuellen Minderheiten». «Die Pride-Fahne ist heute das imperiale Hoheitszeichen der westlich-amerikanischen ,Werte’», hält der Österreicher Martin Lichtmesz treffend fest. («Trans»; in: „Sezession“, Nr. 115). Und unter den «sexuellen Minderheiten» gibt es mittlerweile auch schon eine Hierarchie: «An der Spitze der Hierarchie des Regenbogens steht nun die beinahe mythische Klasse der ,Transgendermenschen’». (ebda.)

Zielscheibe Nummer eins dieser Kultur des Todes sind die schwächsten und verwundbarsten Angehörigen der europäischen (und europäischstämmigen) Nationen – deren Kinder: Schwule, Lesben und «Drag Queens» werden regelmäßig an Schulen eingeladen, wo sie ihre jungen Zuhörer über die Freuden ihres «alternativen» Lebensstils aufklären; in immer mehr Ländern wird Schulkindern weisgemacht, sie könnten ihr Geschlecht frei wählen und sich, wenn sie dieses gerne wechseln möchten, jederzeit einer Geschlechtsumwandlung unterziehen. Das «demokratische» System erlaubt es ruchlosen Demagogen also, unschuldige Kinder körperlich und seelisch zu zerstören – ein Verbrechen sondergleichen.

Doch selbst der Kampf bis aufs Messer, den die Propheten der «neuen Werte» gegen die Natur, die Biologie, die natürliche Schöpfungsordnung führen, ist noch nicht der Endpunkt dieser Entwicklung. Mit Hochdruck arbeiten die Frankensteine unserer Zeit an «transhumanistischen» Experimenten, deren Ziel in der Erschaffung von Zwitterwesen, von Kreuzungen zwischen Mensch und Computer, besteht. So arbeitet eine international eng vernetzte Clique von intelligenten Psychopathen daran, den «Sonnenuntergang der Menschheit» (so der Name eines Kapitels aus H. G. Wells’ Dystopie „Die Zeitmaschine“) so rasch wie möglich herbeizuführen.

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Zeitmaschine – H.G. Wells.

Wer nach dem geistigen Fundament des globalistischen Systems sucht, wird rasch fündig. Hinter den für die unwissenden Massen gedachten hohlen Sprüchen von «Toleranz» und «Vielfalt» verbirgt sich ein nur notdürftig kaschierter Satanismus. Wenn z. B. der ukrainische Präsident Selensky der erklärten Satanistin Marina Abramovic den Posten einer «ukrainischen Botschafterin für Kinderhilfe» anbietet, kann man sich unschwer ausmalen, welche Art von «Hilfe» die ukrainischen Kinder von dieser Dame zu erwarten haben.

Wird es den Regisseuren der Zerstörung gelingen, den „Great Reset“, wie dieses Programm in Anlehnung an den Titel des bekannten Buchs von Klaus Schwab genannt wird, zu verwirklichen? Die Gefahr ist sehr real; wir, die wir Menschen bleiben wollen, stehen einem furchterregend starken Gegner gegenüber, der dank seiner beinahe totalen Kontrolle über Regierungen, Medien, Universitäten sowie über das Geldwesen und die Justiz der sogenannten «freien Welt» fast alle Trümpfe in der Hand hält.

Freilich gilt auch hier Friedrich Hölderlins Wort: «Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.»

Ungarn, Polen sowie in geringerem Umfang andere osteuropäische Länder verweigern sich diesem Todeskult; Rußland untersagt die Propagierung der Homosexualität und hat neulich sämtliche Geschlechtsumwandlungen kurzerhand verboten; auch in manchen westeuropäischen Staaten regt sich wachsender Widerstand gegen jene, die, wie es ein russischer Denker formulierte, «den Menschen als Art bis zur Unkenntlichkeit verändern wollen».

Wir gehen von der optimistischen Annahme aus, daß in Europa (und idealerweise auch dessen Ablegern USA, Kanada, Australien und Neuseeland) infolge von Ereignissen, die heute noch niemand genau voraussehen kann, nach dem Kollaps des naturwidrigen globalistischen Systems auf dessen Trümmern eine neue, bessere Ordnung entstehen wird. Noch dringlicher als einer grundlegend erneuerte Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik wird dieses einer spirituellen Grundlage bedürfen, die in Übereinklang mit der Schöpfungsordnung steht, statt diese zu bekämpfen. Wie könnte diese Grundlage aussehen?

Zunächst sei festgehalten, daß allfällige Versuche, das geistige Fundament, auf dem das künftige Europa beruhen wird, synthetisch zu fabrizieren, indem man beispielsweise aus allen Religionen das, was einem gerade zusagt, herausnimmt und aus diesen Versatzstücken einen neuen Glauben zusammenbastelt, zum Scheitern verurteilt sein werden. Ebenso wie jede philosophische Schule ihren Begründer hat, gehen sämtliche großen Religionen, aber auch die Abspaltungen und Sekten innerhalb letzterer, auf Stifter zurück, die sich auf eine göttliche Offenbarung berufen. Wenn sich ein solcher Stifter einer neuen Religion zu Wort melden wird, werden wir seine Thesen prüfen, und zwar mit der gebotenen Skepsis, denn die Zahl der falschen Propheten ist Legion. Bis dann wird Europa nur der Rückgriff auf seine eigenen Quellen bleiben, was bedeutet, daß es vor der Wahl zwischen Heidentum und Christentum steht.

Der Verfasser dieser Zeilen ist ein glühender Bewunderer der Antike, vor allem der griechischen; seine Kindheit ist durch die Lektüre der griechischen Mythologie maßgeblich geprägt worden, und später hat er auch den Zauber der nordischen Mythenwelt kennengelernt. Dies ändert jedoch nichts daran, daß er den sogenannten «Neuheiden», welche die Rettung Europas in einer Neubesinnung auf die vorchristlichen Glaubensbekenntnisse sehen, ablehnend gegenübersteht. Er hegt nämlich ernsthafte Zweifel daran, daß auch nur ein einziger dieser «Neuheiden» so inbrünstig zu Wotan, oder Zeus, oder Perun, betet, wie der gläubige Christ zu seinem Gott oder der gläubige Muslim zu seinem Allah. «Das Heidentum ist die Kindheit der Menschheit, und der Mensch kann nicht in seine Kindheit zurückkehren», meinte ein geistvoller Beobachter der neuheidnischen Bewegungen. Dies bedeutet wohlverstanden nicht, daß selbsterklärte Heiden wie Alain de Benoist oder Pierre Krebs, die über eine umfassende Bildung verfügen, uns nichts zu sagen hätten oder keinen Respekt verdienten. Der von ihnen eingeschlagene Pfad ist jedoch ein Irrweg.

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Alain de Benoist – französischer Philosoph, Schriftsteller, Politiker, Gründer und Theoretiker der Neuen Rechten.

Wer die Rückkehr Europas zu seinen christlichen Wurzeln befürwortet, dem schlägt – zumindest im deutschsprachigen Bereich – nicht zuletzt seitens mancher Vertreter des national-patriotischen Lagers heftige Kritik entgegen. Hier zwei Standard-Argumente, von denen das erste vor allem von linken und das zweite regelmäßig von rechten Gegnern des Christentums vorgebracht wird:

  • Das Christentum hat viele schwere Verbrechen auf sich geladen, beispielsweise die Hexenverbrennungen des Spätmittelalters oder der Segen der Kirche zur Ausbeutung der Kolonien.
  • Die christlichen Kirchen sind zu Komplizen des globalistischen Systems geworden; sie billigen dessen volksfeindliche Politik entweder ausdrücklich oder dulden sie zumindest stillschweigend und werden somit zu Verrätern an ihren eigenen Völkern.

Zum ersten Punkt: Wenn Anhänger einer Weltanschauung in deren Namen Verbrechen begehen, stellt dies noch lange keine Widerlegung dieser Weltanschauung dar, solange die betreffenden Verbrechen von dieser nicht befohlen werden. Während sich im Koran zahlreiche Befehle zur Tötung von Ungläubigen finden, wird man im Neuen Testament (das Alte Testament ist in dieser Frage nicht maßgebend) vergeblich nach solchen Stellen suchen. Wo hat Jesus, wo haben seine Jünger je die Verbrennung von Hexen oder die Ausbeutung von Völkern angeordnet oder gebilligt?

Zum zweiten Punkt: In der Tat üben die offiziellen Amtskirchen seit langem nackten Verrat an den Völkern Europas, doch verraten sie zugleich die christliche Lehre, deren Verteidigung doch ihre Pflicht wäre. Dies gilt für die diversen evangelischen Kirchen in besonders hohem Maße; wohl wirken dort noch vereinzelte aufrechte Pfarrer, die das Evangelium ernst nehmen, doch die überwältigende Mehrheit ihrer Vertreter betrachtet die Kirche nur noch als Wurmfortsatz des Sozialamts und versucht kaum noch ernsthaft, spirituelle Werte zu vermitteln. Die Kollaboration der protestantischen Kirchen mit dem System und seiner Ideologie nimmt in letzter Zeit schandbare Ausmaße an; hiervon zeugen allein schon die an zahlreichen protestantischen Gotteshäusern hängenden Regenbogenfahnen.

Bis zum zweiten Vatikanischen Konzil war die katholische Kirche eine treue Hüterin abendländischer Traditionen und ein Bollwerk gegen die Dekadenz, doch seit jenem verhängnisvollen Konzil haben sich die Dinge zum Schlechten verändert. Ihren (vorläufigen?) Tiefpunkt hat die Talfahrt der römischen Kirche mit Jorge Bergoglio («Franziskus») erreicht, der die ganze globalistische Agenda, von der der Unterstützung der afro-asiatischen Masseneinwanderung über die Propagierung der Lüge vom «menschengemachten Klimawandel durch CO-Emissionen» bis hin zum Eintreten für LGBT-Rechte, in unverwässerter Form vertritt. Immerhin: Innerhalb der katholischen Kirche wächst der Widerstand gegen die Unterminierung des Glaubens.

«An Ihren Früchten werdet ihr sie erkennen», heißt es in der Schrift (Matthäus 7, 10). Unter dem Christentum blühte Europa; es schuf die großartigsten kulturellen Werke der Menschheitsgeschichte, brachte auf dem Gebiet der Architektur, der Malerei, der Literatur, der Musik und der Wissenschaft Einzigartiges hervor. Gewiß, es baute in vieler Hinsicht auf den Leistungen der Antike auf und trat somit in deren Fußstapfen, aber das schmälert seine kulturellen und zivilisatorischen Schöpfungen in keiner Weise. Je mehr das Christentum an Einfluß verliert, desto rapider geht es mit Europa abwärts. Es vermag auf rein technischem Feld zwar noch Erstaunliches zu leisten, doch statt Kathedralen kann es nur noch Wolkenkratzer bauen.

Unter dem Banner des Christentums schlugen europäische Glaubenskrieger einst bei Lepanto und zweimal vor Wien die türkischen Angreifer aufs Haupt; unter «Refugees welcome»-Transparenten öffnen die Nachfahren der Helden von damals kulturfremden Eindringlingen die Grenzen ihrer Staaten und die Toren ihrer Städte und nehmen achselzuckend zur Kenntnis, daß die autochthone Bevölkerung Europas zur drangsalierten Minderheit im eigenen Lande wird – oder sie begrüßen diese Entwicklung sogar ausdrücklich als gerechte Sühne für den «Rassismus» ihrer Vorfahren.

Wie der traditionalistische katholische Bischof Richard Williamson treffend festhält, duldet die Natur kein Vakuum; in die Leere, die durch den Zerfall des christlichen Glaubens entstanden ist, stoßen einerseits außereuropäische Migranten vor, gegen die sich kein ernsthafter Widerstand mehr regt; andererseits schuf die Abdankung der alten Eliten die Grundlage für deren Ersetzung durch jene feindliche Elite, die Europa heute dominiert.

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Richard Nelson Williamson war ein lefebvristischer katholischer Bischof und einer der Begründer des Heiligen Vatertags, nachdem dieser im Oktober endete. Im Jahr 2012 wurde die neue Rechtsprechung "Schwedisches Bratislava“ genannt. Pius X.“.

Wird das künftige, freie Europa das Christentum also zur Staatsreligion erklären und von seinen Bürgern ein Bekenntnis zum christlichen Glauben verlangen?

Gewiß nicht. «Man kann die Menschen zwar zwingen, in die Kirche zu gehen, doch kann man sie nicht zwingen zu glauben», hielt der deutsch-nationale Publizist Hans Dietrich Sanders einst treffend fest. Die häufig erfolgte Zwangsbekehrung anderer Völker war die Grundtorheit der christlichen Kirchen, denn der Glaube an Christus muß auf Überzeugung und freier Wahl beruhen und nicht auf Zwang.

Somit wird die geistige Grundlage eines erneuerten Europas der Überzeugung des Verfassers nach ein Kulturchristentum sein. Dies bedeutet, daß jeder Bürger eines europäischen Staates von Kindheit an durch Schule und Medien eingehend mit den großartigen Errungenschaften der abendländischen Zivilisation – vorab der christlichen, jedoch auch der antiken – vertraut gemacht wird. Die Schulkinder werden eingehend in der biblischen Geschichte unterrichtet, doch ob sie sich dann konfirmieren lassen und nach der Konfirmation noch zur Kirche gehen, wird ihre eigene Wahl bzw. die ihrer Eltern sein und nicht die des Staates. Andersgläubige, Agnostiker und Atheisten werden christlichen Bürgern rechtlich gleichgestellt sein und keiner Form von Diskriminierung unterliegen.

Die christlichen Moralgebote, darunter das Gebot der Fürsorge für den unverschuldet in Not Geratenen, werden die Grundlage der Sozialpolitik eines nationalen europäischen Staates bilden. Wertvolle Denkanstöße wird hier die katholische Soziallehre liefern, die heute leider kaum noch von jemandem studiert wird.

Der Glaube an nicht-materielle Werte, Ehrlichkeit, soziale Gerechtigkeit, traditionelle Familien, Patriotismus – dies sind ehrwürdige europäischen Traditionen, zu denen es zurückzukehren gilt, sollen die abendländischen Völker samt ihrem grandiosen kulturellen Erbe erhalten bleiben. Das Kulturchristentum bietet ideale Voraussetzungen für die Verwirklichung dieser Werte. Werte.Werte.Kulturchristentum bietet ideale Voraussetzungen für die Wiederbelebung dieser Traditionen.

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